"Die Geschichte aller Zeiten lehrt, daß diejenigen auch vergessen wurden, welche an sich selbst zu denken vergaßen."
Louise Otto Peters
Sammlung von Dokumenten und Materialien zu den Protestbewegungen in Köln nach 1945
1983 wurde das KölnArchiv gegründet, um Materialien und Dokumente der lokalen und regionalen Protestbewegungen zu sammeln. Das betrifft insbesondere die politische Opposition in der Stadt, die Bürgerinitiativen und Selbsthilfegruppen, Frauen- und Friedensbewegung, Stadtteil- und Betriebsgruppen, die alternative Kulturszene, Solidaritäts- und Internationalismus-Projekte und viele andere. Das Spektrum der Sammlungen reicht von der frühen Bundesrepublik in den 1950er Jahren bis zum Ende des Jahrtausends, der Schwerpunkt liegt auf den 1970/80er Jahren. Die Basis der Sammlung war das Redaktionsarchiv des "Kölner VolksBlatt", das in diesen Jahrzehnten als Medium der Kölner Bürgerinitiativen erschien.
1996 brachte der Verein "KölnArchiv e.V." seine gesammelten Bestände als Depositum in das "Historische Archiv der Stadt Köln" ein. Hier werden sie als Bestand 7740 geführt. 1999 wurden sie in einem umfangreichen Findbuch "Protest in Köln" dokumentiert.
2009 stürzte das Historische Archiv an seinem alten Standort an der Severinstraße im Zusammenhang mit dem U-Bahn-Bau ein. Da die Zukunft mehr als ungewiss war, schloss der Trägerverein KölnArchiv e.V. 2012 mit der Heinrich Böll Stiftung-NRW e.V. und der Stadt Köln einen Vertrag, nach dem alle Rechte am KölnArchiv und dessen Beständen auf die Böll Stiftung NRW übergehen.
Die Mitglieder des Vereins KölnArchiv arbeiten weiter, inbesondere zur Unterstützung anfragender Menschen, um den Kontext der jeweiligen Bestände zu erklären und ggfs. auf weitere aufmerksam zu machen. Daneben hat sich der Verein in den letzten Jahren an der Aufarbeitung der Geschichte sozialer Bewegungen in Köln durch Ausstellungen, Veranstaltungen und Publikationen beteiligt.